Song Texts and Translations
Grenzen der Menschheit (Goethe)
Wo der Goldregen steht (Lorenz)
Vielgeliebte schöne Frau (Heinrich Heine)
Schlummerlose Nächte (Martin Greif)
Ferne Lieder (Friedrich Rückert)
Grabschrift (Ludwig Jacobowski)
Grenzen der Menschheit
Grenzen der Menschheit
Music: Alban Berg (1885-1935)
Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
An English translation by Emily Ezust, “Limits of Mankind”, is available on her website http://www.lieder.net/.
Wenn der uralte
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß’ ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Tief in der Brust.
Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgendein Mensch.
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.
Steht er mit festen
Markigen Knochen
Dauerndem Erde,
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rabe
Sich zu vergleichen.
Was unterscheidet
Götter von Menschen?
Daß viele Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,
Verschlingt die Welle,
Und wir versinken.
Ein kleiner Ring
Begrenzt unser Leben,
Und viele Geschlechter
Reihen sich dauernd
An ihres Daseins
Unendliche Kette.
Wo der Goldregen steht
Wo der Goldregen steht
Music: Alban Berg (1885-1935)
Text: F. Lorenz
Eh’ wir weitergehen,
Laß uns stille stehen,
Hier ist alles ruhig, weit und klar.
Eine Blütendolde
Von dem gelben Golde
Dieses Strauches in dein braunes Haar!
Seine Zweige hängen
Schwer und voll und drängen
Über uns mit süßer Kraft herein.
Laß uns stehn und warten
Tief im fernsten Garten
Kann die Liebe nicht verborg’ner sein.
Eine alte Weise
lingt verträumt und leise,
Und du siehst mich an und lächelst hold.
Quellen gehn und rinnen,
Ach, was jetzt beginnen?
Sieh, es regnet Glück und Sonnengold.