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Charles Griffes:
Song Texts & Translations

Texts and Translations

An Old Song Re-sung (Masefield)
Auf geheimem Waldespfade (Lenau)
Des Müden Abendlied (Geibel)
Evening Song (Lanier)
Pierrot (Teasdale)
Tragödie (Heine)
Zwei Könige sassen auf Orkadal (Geibel)

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Auf geheimem Waldespfade

Auf geheimem Waldespfade
Music: Charles Griffes (1884-1920)
Text: Nikolaus Lenau (1802-1850)
English Translation by Gery Bramall

Auf geheimem Waldespfade
schleich’ ich gern im Abendschein
an das öde Schilfgestade,
Mädchen, und gedenke dein!

Wenn sich dann der Busch verdüstert,
rauscht das Rohr geheimnissvoll,
und es klaget und es flüsert,
dass ich weinen, weinen soll.
Und ich mein’, ich höre wehen leise
deiner Stimme Klang,
und im Weiher untergehen
deinen lieblichen Gesang.
By secret forest paths
I love to steal at dusk
To the deserted reedy shore,
My dear, and think of you.

When the thicket grows dark,
The reeds make mysterious sounds,
Their laments and gentle whispers
Tell me that I ought to weep.
And I think that your dear voice
Gently seems to float about,
Taking down into the water
Your enchanting roundelay.

Des Müden Abendlied

Des Müden Abendlied
Music: Charles Griffes (1884-1920)
Text: Emanuel Geibel (1815-1884)
English Translation by Gery Bramall

Verglommen ist das Abendrot,
Da tönt ein fernes Klingen;
Ich glaube fast, das ist der Tod,
Der will in Schlaf mich singen.
O singe nur zu,
Du Spielmann du!
Du sollst mir Frieden bringen.

Ein weiches Bette der Rasen giebt,
Es säuseln so kühl die Cypressen,
Und was ich gelebt, und was ich geliebt,
Ich will es alles vergessen.
Keinen Ruhm, kein Glück,
Lass’ ich zurück,
Hab’ nichts als Schmerzen besessen.

So fahr denn wohl, du arge Welt,
Mit deinen bunten Schäumen!
Was dich ergötzt, was dir gefällt,
Wie gern will ich’s versäumen!
Schon wehet die Nacht
Mich an so sacht;
Nun lasst mich ruhn und träumen.
The crimson sky has faded,
A far-off bell is sounding;
I do believe it may be Death,
Wanting to sing me to sleep.
Oh, go on singing,
You minstrel dear!
And bring me blessed peace.

Grass makes a restful bed,
The cypress trees wave softly,
And how I lived, and how I loved
All that I would forget.
Neither fame nor fortune
Do I leave behind.
Naught have I owned but sorrow.

Then fare you well, you wicked world
With all your gaudy show!
What pleases you and gives you joy
How gladly I renounce!
Already the night breeze
Wafts gently over me;
Now let me rest and dream.

Pierrot

Pierrot
Music: Charles Griffes (1884-1920)
Text: Sara Teasdale (1884-1933)

Pierrot stands in the garden
Beneath a waning moon,
And on his lute he fashions
A fragile silver tune.

Pierrot plays in the garden,
He thinks he plays for me,
But I am quite forgotten
Under the cherry tree.

Pierrot plays in the garden,
And all the roses know
That Pierrot loves his music, –
But I love Pierrot.

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Tragödie

Tragödie
Music: Charles Griffes (1884-1920)
Text: Heinrich Heine (1797-1856)

1.
Entflieh mit mir und sei mein Weib,
Und ruh’ an meinem Herzen aus;
In weiter Ferne sei mein Herz
Dein Vaterland und Vaterhaus.

Entfliehn wir nicht, so sterb’ ich hier
Und du bist einsam und allein;
Und bleibst du auch im Vaterhaus,
Wirst doch wie in der Fremde sein.

2.
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht,
Es fiel auf die zarten Blaublümelein:
Sie sind verwelket, verdorrt.

Ein Jüngling hatte ein Mädchen lieb;
sie flohen heimlich von Hause fort,
es wußt’ weder Vater noch Mutter.

Sie sind gewandert hin und her,
sie haben gehabt weder Glück noch Stern,
sie sind gestorben, verdorben.

3.
Auf ihrem Grab da steht eine Linde,
Drin pfeifen die Vögel im Abendwinde,
Und drunter sitzt auf dem grünen Platz,
Der Müllersknecht mit seinem Schatz.

Die Winde wehen so lind und so schaurig,
Die Vögel singen so süß und so traurig:
Die schwatzenden Buhlen, sie werden stumm,
Sie weinen und wissen selbst nicht warum.

Zwei Könige sassen auf Orkadal

Zwei Könige sassen auf Orkadal
Music: Charles Griffes (1884-1920)
Text: Emanuel Geibel (1815-1884)
English Translation by Gery Bramall

Zwei Könige sassen auf Orkadal,
hell flammten die Kerzen im Pfeilersaal.

Die Harfner sangen, es perlte der Wein,
die Könige schauten finster drein.
Da sprach der eine: “Gib mir die Dirn’!
Ihr Aug’ ist blau, schneeweiss ihre Stirn.”

Der Andre versetzte in grimmem Zorn:
“Mein ist sie und bleibt sie, ich hab’s geschwor’n!”

Kein Wort mehr sprachen die Könige drauf,
sie nahmen die Schwerter und stunden auf.

Sie schritten hervor aus der leuchtenden Hall’;
tief lag der Schnee an des Schlosses Wall.

Es sprühten die Fackeln, es blitzte der Stahl-
zwei Könige sanken auf Orkadal.
Two kings were sitting in Orkadal;
Candles shone bright in the pillared hall.

The minstrels sang, the wine flowed free;
The kings looked angrily each to each.
Then up spake one: “Give me the girl!
Her eye is blue, snow white her brow.”

The reply came back in a furious rage:
“She is mine and I swear that mine she stays.”

The kings spoke not another word,
They took their swords and up they rose.

Then forth they strode from the lighted hall;
The snow lay deep by the castle wall.

The torches blazed, the steel blades flashed–
Two kings sank down in Orkadal.

Resources

translation

“I Hear America Singing” (Salzburg 2001):
Song Texts and Translations

text

“Song of America: Music from the Library of Congress”: Texts and Translations

Part of

“I Hear America Singing”
(Salzburg 2001)

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