Winterreise Texts and Translations
Franz Schubert: Winterreise, D. 911, Poetry by Willhelm Müller
English translations by William Mann, used here with permission
Translations from the booklet of Thomas Hampson’s recording of Winterreise (EMI/Warner Classics, 1997)
1. Gute Nacht
2. Die Wetterfahne
3. Gefror’ne Tränen
4. Erstarrung
5. Der Lindenbaum
6. Wasserflut
7. Auf dem Flusse
8. Rückblick
9. Irrlicht
10. Rast
11. Frühlingstraum
12. Einsamkeit
13. Die Post
14. Der greise Kopf
15. Die Krähe
16. Letzte Hoffnung
17. Im Dorfe
18. Der stürmische Morgen
19. Täuschung
20. Der Wegweiser
21. Das Wirtshaus
22. Mut
23. Die Nebensonnen
24. Der Leiermann
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Translation © 1997, William Mann, used here with permission
Winterreise-Texts-and-Translations (pdf / 77.91 KB)1. Gute Nacht
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh’ ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh’, –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
Die Liebe liebt das Wandern –
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad’ um deine Ruh’,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Ich schreibe nur im Gehen
An’s Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab’ ich gedacht.
Fremd zieh’ ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh’, –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
Die Liebe liebt das Wandern –
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad’ um deine Ruh’,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Ich schreibe nur im Gehen
An’s Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab’ ich gedacht.
A stranger I arrived here,
a stranger I go hence.
Maytime was good to me
with many a bunch of flowers.
The girl spoke of love,
her mother even of marriage.
Now the world is dismal,
the path veiled in snow.
For my journey I cannot
choose my own time;
I must pick the way myself
through this darkness.
My mooncast shadow acts
as my companion
and on the white meadow
I look for deer’s footprints.
Why should I stay longer
until they drive me away?
Let stray dogs howl
outside the master’s house.
Love loves to rove—
God made it so—
from one to the next.
Sweetheart, goodnight!
I will not disturb your dreams:
that would spoil your rest.
You must not hear my footsteps—
soft, softly shut the doors!
As I leave I shall write
‘Goodnight’ upon the gate for you,
so that you may see
I have been thinking of you.
a stranger I go hence.
Maytime was good to me
with many a bunch of flowers.
The girl spoke of love,
her mother even of marriage.
Now the world is dismal,
the path veiled in snow.
For my journey I cannot
choose my own time;
I must pick the way myself
through this darkness.
My mooncast shadow acts
as my companion
and on the white meadow
I look for deer’s footprints.
Why should I stay longer
until they drive me away?
Let stray dogs howl
outside the master’s house.
Love loves to rove—
God made it so—
from one to the next.
Sweetheart, goodnight!
I will not disturb your dreams:
that would spoil your rest.
You must not hear my footsteps—
soft, softly shut the doors!
As I leave I shall write
‘Goodnight’ upon the gate for you,
so that you may see
I have been thinking of you.
2. Die Wetterfahne
Der Wind spielt mit der Wetterfahne
auf meines schönen Liebchens Haus.
Da dacht ich schon in meinem Wahne,
sie pfiff den armen Flüchtling aus.
Er hätt’ es ehr bemerken sollen,
des Hauses aufgestecktes Schild,
so hätt’ er nimmer suchen wollen
im Haus ein treues Frauenbild.
Der Wind spielt drinnen mit den Herzen
wie auf dem Dach, nur nicht so laut.
Was fragen sie nach meinen Schmerzen?
Ihr Kind ist eine reiche Braut.
auf meines schönen Liebchens Haus.
Da dacht ich schon in meinem Wahne,
sie pfiff den armen Flüchtling aus.
Er hätt’ es ehr bemerken sollen,
des Hauses aufgestecktes Schild,
so hätt’ er nimmer suchen wollen
im Haus ein treues Frauenbild.
Der Wind spielt drinnen mit den Herzen
wie auf dem Dach, nur nicht so laut.
Was fragen sie nach meinen Schmerzen?
Ihr Kind ist eine reiche Braut.
The wind plays with the weather-vane
on my fair sweetheart’s house.
In my confusion I thought
its whistling mocked this wretched fugitive.
He should have noticed sooner
the emblem set upon the house;
then he would never have tried to look
for faithful womanhood within.
Indoors the wind plays with hearts
as on the roof, but not so loudly.
What do they care for my sorrows?
Their child is a rich bride.
on my fair sweetheart’s house.
In my confusion I thought
its whistling mocked this wretched fugitive.
He should have noticed sooner
the emblem set upon the house;
then he would never have tried to look
for faithful womanhood within.
Indoors the wind plays with hearts
as on the roof, but not so loudly.
What do they care for my sorrows?
Their child is a rich bride.
3. Gefror’ne Tränen
Gefror’ne Tränen fallen
von meinen Wangen ab:
Ob es mir denn entgangen,
daß ich geweinet hab’?
Ei Tränen, meine Tränen,
und seid ihr gar so lau,
daß ihr erstarrt zu Eise
wie kühler Morgentau?
Und dringt doch aus der Quelle
der Brust so glühend heiß,
als wolltet ihr zerschmelzen
des ganzen Winters Eis!
von meinen Wangen ab:
Ob es mir denn entgangen,
daß ich geweinet hab’?
Ei Tränen, meine Tränen,
und seid ihr gar so lau,
daß ihr erstarrt zu Eise
wie kühler Morgentau?
Und dringt doch aus der Quelle
der Brust so glühend heiß,
als wolltet ihr zerschmelzen
des ganzen Winters Eis!
Drops of ice are falling
from off my cheeks:
did I not notice, then,
that I have been crying?
O tears, my tears,
are you so tepid then
that you turn to ice
like cold morning dew?
Yet you spring from your source
in my breast so burning hot
that you should melt
a whole winter’s ice!
from off my cheeks:
did I not notice, then,
that I have been crying?
O tears, my tears,
are you so tepid then
that you turn to ice
like cold morning dew?
Yet you spring from your source
in my breast so burning hot
that you should melt
a whole winter’s ice!
4. Erstarrung
Ich such’ im Schnee vergebens
nach ihrer Tritte Spur,
wo sie an meinem Arme
durchstrich die grüne Flur.
Ich will den Boden küssen,
durchdringen Eis und Schnee
mit meinen heißen Tränen,
bis ich die Erde seh’.
Wo find’ ich eine Blüte,
wo find’ ich grünes Gras?
Die Blumen sind erstorben
der Rasen sieht so blaß.
Soll denn kein Angedenken
ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen,
wer sagt mir dann von ihr?
Mein Herz ist wie erfroren,
kalt starrt ihr Bild darin:
Schmilzt je das Herz mir wieder
fließt auch das Bild dahin.
nach ihrer Tritte Spur,
wo sie an meinem Arme
durchstrich die grüne Flur.
Ich will den Boden küssen,
durchdringen Eis und Schnee
mit meinen heißen Tränen,
bis ich die Erde seh’.
Wo find’ ich eine Blüte,
wo find’ ich grünes Gras?
Die Blumen sind erstorben
der Rasen sieht so blaß.
Soll denn kein Angedenken
ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen,
wer sagt mir dann von ihr?
Mein Herz ist wie erfroren,
kalt starrt ihr Bild darin:
Schmilzt je das Herz mir wieder
fließt auch das Bild dahin.
Vainly I search in the snow
for the footprint she left
when arm in arm with me she
rambled over the green meadow.
I want to kiss the ground,
pierce through ice and snow
with my hot tears
until I see the soil beneath.
Where shall I find a blossom,
where find green grass?
The flowers are dead,
the grass looks so wan.
Can there be no keepsake, then,
to carry away with me?
When my sorrows fall silent,
what shall tell me of her?
My heart is as good as frozen;
within it her image gazes coldly.
If ever my heart thaws again,
her image too will melt away.
for the footprint she left
when arm in arm with me she
rambled over the green meadow.
I want to kiss the ground,
pierce through ice and snow
with my hot tears
until I see the soil beneath.
Where shall I find a blossom,
where find green grass?
The flowers are dead,
the grass looks so wan.
Can there be no keepsake, then,
to carry away with me?
When my sorrows fall silent,
what shall tell me of her?
My heart is as good as frozen;
within it her image gazes coldly.
If ever my heart thaws again,
her image too will melt away.
5. Der Lindenbaum
Brunnen vor dem Tore,
da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud’ und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab’ ich noch im Dunkel
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
hier find’st du deine Ruh’!
Die kalten Winde bliesen
mir grad ins Angesicht;
der Hut flog mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud’ und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab’ ich noch im Dunkel
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
hier find’st du deine Ruh’!
Die kalten Winde bliesen
mir grad ins Angesicht;
der Hut flog mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
By the well at the town gate
there stands a lime tree;
in its shadow I have dreamed
full many a sweet dream.
On its bark I have carved
full many a loving word.
In joy and sorrow it drew
me to it again and again.
Just now my journey took me
past it at dead of night,
and even in the darkness
I had to close my eyes.
And its branches rustled
as if they were calling to me:
“Come here to me, lad,
here you will find your rest”!
The chill winds blew
straight in my face:
my hat flew off my head.
I did not turn back.
Now I am many hours
distant from that place;
yet still I hear the rustling:
“There you would have found rest”.
there stands a lime tree;
in its shadow I have dreamed
full many a sweet dream.
On its bark I have carved
full many a loving word.
In joy and sorrow it drew
me to it again and again.
Just now my journey took me
past it at dead of night,
and even in the darkness
I had to close my eyes.
And its branches rustled
as if they were calling to me:
“Come here to me, lad,
here you will find your rest”!
The chill winds blew
straight in my face:
my hat flew off my head.
I did not turn back.
Now I am many hours
distant from that place;
yet still I hear the rustling:
“There you would have found rest”.
6. Wasserflut
Manche Trän’ aus meinen Augen
ist gefallen in den Schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Wenn die Gräser sprossen wollen
weht daher ein lauer Wind,
und das Eis zerspringt in Schollen
und der weiche Schnee zerrinnt.
Schnee, du weißt von meinem Sehnen,
Sag’ mir, wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
nimmt dich bald das Bächlein auf.
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
munt’re Straßen ein und aus;
Fühlst du meine Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
ist gefallen in den Schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Wenn die Gräser sprossen wollen
weht daher ein lauer Wind,
und das Eis zerspringt in Schollen
und der weiche Schnee zerrinnt.
Schnee, du weißt von meinem Sehnen,
Sag’ mir, wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
nimmt dich bald das Bächlein auf.
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
munt’re Straßen ein und aus;
Fühlst du meine Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
Many a tear from my eyes
has dropped into the snow.
Its chilly flakes suck
thirstily up my burning woe.
When the grass begins to shoot,
a warm breeze will blow there,
and the ice will melt in torrents
and the snow will dissolve.
Snow, you know of my longing:
say, which way will you flow?
Just follow my tears:
their stream will soon carry you away.
You will course the town with them,
in and out of cheerful streets.
When you feel my tears grow warm,
that will be my sweetheart’s house.
has dropped into the snow.
Its chilly flakes suck
thirstily up my burning woe.
When the grass begins to shoot,
a warm breeze will blow there,
and the ice will melt in torrents
and the snow will dissolve.
Snow, you know of my longing:
say, which way will you flow?
Just follow my tears:
their stream will soon carry you away.
You will course the town with them,
in and out of cheerful streets.
When you feel my tears grow warm,
that will be my sweetheart’s house.
7. Auf dem Flusse
Der du so lustig rauschtest,
du heller, wilder Fluß,
wie still bist du geworden,
gibst keinen Scheidegruß.
Mit harter, starrer Rinde
hast du dich überdeckt,
liegst kalt und unbeweglich
im Sande ausgestreckt.
In deine Decke grab’ ich
mit einem spitzen Stein
den Namen meiner Liebsten
und Stund und Tag hinein:
Den Tag des ersten Grußes,
den Tag, an dem ich ging;
um Nam’ und Zahlen windet
Sich ein zerbrochner Ring.
Mein Herz, in diesem Bache
erkennst du nun dein Bild?
Ob’s unter seiner Rinde
Wohl auch so reißend schwillt?
du heller, wilder Fluß,
wie still bist du geworden,
gibst keinen Scheidegruß.
Mit harter, starrer Rinde
hast du dich überdeckt,
liegst kalt und unbeweglich
im Sande ausgestreckt.
In deine Decke grab’ ich
mit einem spitzen Stein
den Namen meiner Liebsten
und Stund und Tag hinein:
Den Tag des ersten Grußes,
den Tag, an dem ich ging;
um Nam’ und Zahlen windet
Sich ein zerbrochner Ring.
Mein Herz, in diesem Bache
erkennst du nun dein Bild?
Ob’s unter seiner Rinde
Wohl auch so reißend schwillt?
You who so merrily babbled,
clear, wild stream,
how silent you have become:
you give no greeting as we part.
With hard, stiff hoar
you have covered yourself;
you lie cold and motionless,
stretched out in the sand.
On your crust I carve
with a sharp stone
the name of my beloved
and the hour and the day.
The day I first met her,
the day I went away;
round name and figures winds
a broken ring.
In this brook, my heart,
do you now recognize your likeness?
Under its crust
is there a roaring torrent too?
clear, wild stream,
how silent you have become:
you give no greeting as we part.
With hard, stiff hoar
you have covered yourself;
you lie cold and motionless,
stretched out in the sand.
On your crust I carve
with a sharp stone
the name of my beloved
and the hour and the day.
The day I first met her,
the day I went away;
round name and figures winds
a broken ring.
In this brook, my heart,
do you now recognize your likeness?
Under its crust
is there a roaring torrent too?
8. Rückblick
Es brennt mir unter beiden Sohlen,
Tret’ ich auch schon auf Eis und Schnee,
Ich möcht’ nicht wieder Atem holen,
Bis ich nicht mehr die Türme seh’.
Hab’ mich an jeden Stein gestoßen,
so eilt’ ich zu der Stadt hinaus;
die Krähen warfen Bäll’ und Schloßen
auf meinen Hut von jedem Haus.
Wie anders hast du mich empfangen,
du Stadt der Unbeständigkeit!
An deinen blanken Fenstern sangen
die Lerch’ und Nachtigall im Streit.
Die runden Lindenbäume blühten,
die klaren Rinnen rauschten hell,
und ach, zwei Mädchenaugen glühten. –
Da war’s gescheh’n um dich, Gesell’!
Kömmt mir der Tag in die Gedanken,
möcht’ ich noch einmal rückwärts seh’n,
möcht’ ich zurücke wieder wanken,
vor ihrem Hause stille steh’n.
Tret’ ich auch schon auf Eis und Schnee,
Ich möcht’ nicht wieder Atem holen,
Bis ich nicht mehr die Türme seh’.
Hab’ mich an jeden Stein gestoßen,
so eilt’ ich zu der Stadt hinaus;
die Krähen warfen Bäll’ und Schloßen
auf meinen Hut von jedem Haus.
Wie anders hast du mich empfangen,
du Stadt der Unbeständigkeit!
An deinen blanken Fenstern sangen
die Lerch’ und Nachtigall im Streit.
Die runden Lindenbäume blühten,
die klaren Rinnen rauschten hell,
und ach, zwei Mädchenaugen glühten. –
Da war’s gescheh’n um dich, Gesell’!
Kömmt mir der Tag in die Gedanken,
möcht’ ich noch einmal rückwärts seh’n,
möcht’ ich zurücke wieder wanken,
vor ihrem Hause stille steh’n.
It is burning hot under both my feet,
though I am walking on ice and snow;
I would rather not draw breath again
until the towers are out of sight.
I bruised myself on every stone,
so did I hurry out of the town.
The crows threw snowballs and hailstones
onto my hat from every roof.
How otherwise did you welcome me,
you town of inconstancy!
At your bright windows sang
the lark vying with the nightingale.
The plump lime trees were in bloom,
the clear streams babbled brightly,
and alas, two girlish eyes were glowing!—
then you were done for, lad!
Whenever that day comes to mind,
I long to look back once more,
long to stumble back again
and stand in silence outside her house.
though I am walking on ice and snow;
I would rather not draw breath again
until the towers are out of sight.
I bruised myself on every stone,
so did I hurry out of the town.
The crows threw snowballs and hailstones
onto my hat from every roof.
How otherwise did you welcome me,
you town of inconstancy!
At your bright windows sang
the lark vying with the nightingale.
The plump lime trees were in bloom,
the clear streams babbled brightly,
and alas, two girlish eyes were glowing!—
then you were done for, lad!
Whenever that day comes to mind,
I long to look back once more,
long to stumble back again
and stand in silence outside her house.
9. Irrlicht
In die tiefsten Felsengründe
lockte mich ein Irrlicht hin:
Wie ich einen Ausgang finde,
liegt nicht schwer mir in dem Sinn.
Bin gewohnt das Irregehen,
‘s führt ja jeder Weg zum Ziel:
Unsre Freuden, unsre Wehen,
alles eines Irrlichts Spiel!
Durch des Bergstroms trock’ne Rinnen
wind’ ich ruhig mich hinab,
jeder Strom wird’s Meer gewinnen,
jedes Leiden auch ein Grab.
lockte mich ein Irrlicht hin:
Wie ich einen Ausgang finde,
liegt nicht schwer mir in dem Sinn.
Bin gewohnt das Irregehen,
‘s führt ja jeder Weg zum Ziel:
Unsre Freuden, unsre Wehen,
alles eines Irrlichts Spiel!
Durch des Bergstroms trock’ne Rinnen
wind’ ich ruhig mich hinab,
jeder Strom wird’s Meer gewinnen,
jedes Leiden auch ein Grab.
Into deepest clefts of rock
a will o’ the wisp enticed me.
How I shall find my way out
does not weigh heavily on my mind.
I am used to going astray:
every path leads to its destination.
Our joys, our sorrows
are all the toys of a will o’ the wisp!
Along the mountain stream’s dry bed
I wend calmly downward.
Every stream will reach the sea;
every sorrow too its grave.
a will o’ the wisp enticed me.
How I shall find my way out
does not weigh heavily on my mind.
I am used to going astray:
every path leads to its destination.
Our joys, our sorrows
are all the toys of a will o’ the wisp!
Along the mountain stream’s dry bed
I wend calmly downward.
Every stream will reach the sea;
every sorrow too its grave.
10. Rast
Nun merk’ ich erst, wie müd’ ich bin,
da ich zur Ruh’ mich lege:
das Wandern hielt mich munter hin
auf unwirtbarem Wege.
Die Füße frugen nicht nach Rast,
es war zu kalt zum Stehen;
der Rücken fühlte keine Last,
der Sturm half fort mich wehen.
In eines Köhlers engem Haus
hab’ Obdach ich gefunden;
doch meine Glieder ruh’n nicht aus:
So brennen ihre Wunden.
Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm
so wild und so verwegen,
fühlst in der Still’ erst deinen Wurm
mit heißem Stich sich regen!
da ich zur Ruh’ mich lege:
das Wandern hielt mich munter hin
auf unwirtbarem Wege.
Die Füße frugen nicht nach Rast,
es war zu kalt zum Stehen;
der Rücken fühlte keine Last,
der Sturm half fort mich wehen.
In eines Köhlers engem Haus
hab’ Obdach ich gefunden;
doch meine Glieder ruh’n nicht aus:
So brennen ihre Wunden.
Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm
so wild und so verwegen,
fühlst in der Still’ erst deinen Wurm
mit heißem Stich sich regen!
I only notice now how tired I am,
as I lie down to rest.
Walking kept my spirits up
along an inhospitable road.
My feet did not ask for rest—
it was too cold to stand still;
my back felt no burden,
the storm helped to blow me along.
In a charcoal-burner’s tiny hut
I have found shelter.
But my limbs will not take their ease,
their wounds are burning so.
You too, my heart, in struggle and storm
so wild and so untamed,
now in the stillness feel the serpent within
rear up with its searing sting.
as I lie down to rest.
Walking kept my spirits up
along an inhospitable road.
My feet did not ask for rest—
it was too cold to stand still;
my back felt no burden,
the storm helped to blow me along.
In a charcoal-burner’s tiny hut
I have found shelter.
But my limbs will not take their ease,
their wounds are burning so.
You too, my heart, in struggle and storm
so wild and so untamed,
now in the stillness feel the serpent within
rear up with its searing sting.
11. Frühlingstraum
Ich träumte von bunten Blumen,
So wie sie wohl blühen im Mai;
Ich träumte von grünen Wiesen,
Von lustigem Vogelgeschrei.
Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Auge wach;
Da war es kalt und finster,
Es schrieen die Raben vom Dach.
Doch an den Fensterscheiben,
Wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer,
Der Blumen im Winter sah?
Ich träumte von Lieb’ um Liebe,
Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen,
Von Wonn’ und Seligkeit.
Und als die Hähne kräten,
Da ward mein Herze wach;
Nun sitz ich hier alleine
Und denke dem Traume nach.
Die Augen schließ’ ich wieder,
Noch schlägt das Herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?
So wie sie wohl blühen im Mai;
Ich träumte von grünen Wiesen,
Von lustigem Vogelgeschrei.
Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Auge wach;
Da war es kalt und finster,
Es schrieen die Raben vom Dach.
Doch an den Fensterscheiben,
Wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer,
Der Blumen im Winter sah?
Ich träumte von Lieb’ um Liebe,
Von einer schönen Maid,
Von Herzen und von Küssen,
Von Wonn’ und Seligkeit.
Und als die Hähne kräten,
Da ward mein Herze wach;
Nun sitz ich hier alleine
Und denke dem Traume nach.
Die Augen schließ’ ich wieder,
Noch schlägt das Herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?
I dreamed of bright flowers
such as blossom in May;
I dreamed of green meadows
and the calling of birds.
And when the cocks crew,
my eyes opened;
it was cold and dark,
on the roof the ravens croaked.
But on the window panes
who had been painting leaves?
Well may you laugh at the dreamer
who saw flowers in winter.
I dreamed of love for love,
of a fair maiden,
of hearts and kisses,
of bliss and ecstasy.
And when the cocks crew
my heart opened:
now all alone I sit here
and ponder my dream.
I close my eyes again:
my heart still beats as warmly.
When will you leaves at the window be green?
When will I hold my darling in my arms?
such as blossom in May;
I dreamed of green meadows
and the calling of birds.
And when the cocks crew,
my eyes opened;
it was cold and dark,
on the roof the ravens croaked.
But on the window panes
who had been painting leaves?
Well may you laugh at the dreamer
who saw flowers in winter.
I dreamed of love for love,
of a fair maiden,
of hearts and kisses,
of bliss and ecstasy.
And when the cocks crew
my heart opened:
now all alone I sit here
and ponder my dream.
I close my eyes again:
my heart still beats as warmly.
When will you leaves at the window be green?
When will I hold my darling in my arms?
12. Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke
durch heit’re Lüfte geht,
wenn in der Tanne Wipfel
ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße
dahin mit trägem Fuß,
durch helles, frohes Leben,
einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig!
Ach, daß die Welt so licht!
Als noch die Stürme tobten,
war ich so elend nicht.
durch heit’re Lüfte geht,
wenn in der Tanne Wipfel
ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße
dahin mit trägem Fuß,
durch helles, frohes Leben,
einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig!
Ach, daß die Welt so licht!
Als noch die Stürme tobten,
war ich so elend nicht.
Like a mournful cloud
passing through clear sky
when through the fir tops
a gentle breeze blows,
so I wend my way
onward with halting step
through bright, happy life
lonely and ungreeted.
Pity the air is so calm,
pity the world is so bright!
When the storms still howled
I was not so miserable.
passing through clear sky
when through the fir tops
a gentle breeze blows,
so I wend my way
onward with halting step
through bright, happy life
lonely and ungreeted.
Pity the air is so calm,
pity the world is so bright!
When the storms still howled
I was not so miserable.
13. Die Post
Von der Straße her ein Posthorn klingt.
Was hat es, daß es so hoch aufspringt,
mein Herz?
Die Post bringt keinen Brief für dich.
Was drängst du denn so wunderlich,
mein Herz?
Nun ja, die Post kömmt aus der Stadt,
wo ich ein liebes Liebchen hatt’,
mein Herz!
Willst wohl einmal hinüberseh’n
und fragen, wie es dort mag geh’n,
mein Herz?
Was hat es, daß es so hoch aufspringt,
mein Herz?
Die Post bringt keinen Brief für dich.
Was drängst du denn so wunderlich,
mein Herz?
Nun ja, die Post kömmt aus der Stadt,
wo ich ein liebes Liebchen hatt’,
mein Herz!
Willst wohl einmal hinüberseh’n
und fragen, wie es dort mag geh’n,
mein Herz?
Up from the street a posthorn blows.
What is it that makes you beat so fast,
my heart?
The post-coach brings you no letter;
then why do you throb so strangely,
my heart?
Ah yes, the post comes from the town
where I had a best beloved,
my heart!
Do you just want to peep across
and ask how things are going there,
my heart?
What is it that makes you beat so fast,
my heart?
The post-coach brings you no letter;
then why do you throb so strangely,
my heart?
Ah yes, the post comes from the town
where I had a best beloved,
my heart!
Do you just want to peep across
and ask how things are going there,
my heart?
14. Der greise Kopf
Der Reif hatt’ einen weißen Schein
mir übers Haar gestreuet;
da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein
Und hab’ mich sehr gefreuet.
Doch bald ist er hinweggetaut,
hab’ wieder schwarze Haare,
daß mir’s vor meiner Jugend graut –
wie weit noch bis zur Bahre!
Vom Abendrot zum Morgenlicht
ward mancher Kopf zum Greise.
Wer glaubt’s? und meiner ward es nicht
auf dieser ganzen Reise!
mir übers Haar gestreuet;
da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein
Und hab’ mich sehr gefreuet.
Doch bald ist er hinweggetaut,
hab’ wieder schwarze Haare,
daß mir’s vor meiner Jugend graut –
wie weit noch bis zur Bahre!
Vom Abendrot zum Morgenlicht
ward mancher Kopf zum Greise.
Wer glaubt’s? und meiner ward es nicht
auf dieser ganzen Reise!
There was a white coat of frost
spread over my hair.
It made me think I was already old,
which made me very glad.
But soon it thawed away
and my hair is black again.
Now my youthfulness appals me:
how far still to the funeral bier!
Between dusk and dawn
many a head has turned white.
Who believes it? Mine has not
this whole journey through!
spread over my hair.
It made me think I was already old,
which made me very glad.
But soon it thawed away
and my hair is black again.
Now my youthfulness appals me:
how far still to the funeral bier!
Between dusk and dawn
many a head has turned white.
Who believes it? Mine has not
this whole journey through!
15. Die Krähe
Eine Krähe war mit mir
Aus der Stadt gezogen,
Ist bis heute für und für
Um mein Haupt geflogen.
Krähe, wunderliches Tier,
Willst mich nicht verlassen?
Meinst wohl, bald als Beute hier
Meinen Leib zu fassen?
Nun, es wird nicht weit mehr geh’n
An dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh’n,
Treue bis zum Grabe!
Aus der Stadt gezogen,
Ist bis heute für und für
Um mein Haupt geflogen.
Krähe, wunderliches Tier,
Willst mich nicht verlassen?
Meinst wohl, bald als Beute hier
Meinen Leib zu fassen?
Nun, es wird nicht weit mehr geh’n
An dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh’n,
Treue bis zum Grabe!
A crow was with me
coming out of town.
Back and forth till now it
has flown above my head.
Crow, curious creature,
will you not forsake me?
Have you prey in mind here soon,
when you seize my body?
Well, there is not far to go
for my stick and me.
Crow, let me at last behold
fidelity to the grave!
coming out of town.
Back and forth till now it
has flown above my head.
Crow, curious creature,
will you not forsake me?
Have you prey in mind here soon,
when you seize my body?
Well, there is not far to go
for my stick and me.
Crow, let me at last behold
fidelity to the grave!
16. Letzte Hoffnung
Hie und da ist an den Bäumen
manches bunte Blatt zu seh’n,
und ich bleibe vor den Bäumen
oftmals in Gedanken steh’n.
Schaue nach dem einen Blatte,
hänge meine Hoffnung dran;
spielt der Wind mit meinem Blatte,
zittr’ ich, was ich zittern kann.
Ach, und fällt das Blatt zu Boden,
fällt mit ihm die Hoffnung ab;
fall’ ich selber mit zu Boden,
wein’ auf meiner Hoffnung Grab.
manches bunte Blatt zu seh’n,
und ich bleibe vor den Bäumen
oftmals in Gedanken steh’n.
Schaue nach dem einen Blatte,
hänge meine Hoffnung dran;
spielt der Wind mit meinem Blatte,
zittr’ ich, was ich zittern kann.
Ach, und fällt das Blatt zu Boden,
fällt mit ihm die Hoffnung ab;
fall’ ich selber mit zu Boden,
wein’ auf meiner Hoffnung Grab.
Here and there on trees
a colored leaf or so is seen.
And I stand in front of the trees
often, sunk in thought.
I gaze at one leaf,
hang my hopes upon it;
if the wind toys with my leaf
I tremble to my trembling’s limit.
Ah! if the leaf falls to the ground,
my hopes tumble with it.
I fall to the ground myself,
weep at the tomb of my hopes.
a colored leaf or so is seen.
And I stand in front of the trees
often, sunk in thought.
I gaze at one leaf,
hang my hopes upon it;
if the wind toys with my leaf
I tremble to my trembling’s limit.
Ah! if the leaf falls to the ground,
my hopes tumble with it.
I fall to the ground myself,
weep at the tomb of my hopes.
17. Im Dorfe
Es bellen die Hunde, es rascheln die Ketten;
es schlafen die Menschen in ihren Betten,
träumen sich manches, was sie nicht haben,
tun sich im Guten und Argen erlaben:
Und morgen früh ist alles zerflossen.
Je nun, sie haben ihr Teil genossen
und hoffen, was sie noch übrig ließen,
doch wieder zu finden auf ihren Kissen.
Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,
laßt mich nicht ruh’n in der Schlummerstunde!
Ich bin zu Ende mit allen Träumen—
was will ich unter den Schläfern säumen?
es schlafen die Menschen in ihren Betten,
träumen sich manches, was sie nicht haben,
tun sich im Guten und Argen erlaben:
Und morgen früh ist alles zerflossen.
Je nun, sie haben ihr Teil genossen
und hoffen, was sie noch übrig ließen,
doch wieder zu finden auf ihren Kissen.
Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,
laßt mich nicht ruh’n in der Schlummerstunde!
Ich bin zu Ende mit allen Träumen—
was will ich unter den Schläfern säumen?
Dogs are barking, their chains are rattling.
People are asleep in their beds.
They dream of plenty that they have not,
find both good and evil to refresh them:
and next morning it has all vanished.
But then, they have enjoyed their share
and hope was left over
will still be found on their pillows.
Bark me away, you watchdogs!
Let me not rest in these hours of slumber!
I am done with all dreaming;
why linger among those asleep?
People are asleep in their beds.
They dream of plenty that they have not,
find both good and evil to refresh them:
and next morning it has all vanished.
But then, they have enjoyed their share
and hope was left over
will still be found on their pillows.
Bark me away, you watchdogs!
Let me not rest in these hours of slumber!
I am done with all dreaming;
why linger among those asleep?
18. Der stürmische Morgen
Wie hat der Sturm zerrissen
des Himmels graues Kleid!
Die Wolkenfetzen flattern
umher im matten Streit.
Und rote Feuerflammen
zieh’n zwischen ihnen hin;
Das nenn’ ich einen Morgen
so recht nach meinem Sinn!
Mein Herz sieht an dem Himmel
gemalt sein eig’nes Bild –
es ist nichts als der Winter,
der Winter, kalt und wild!
des Himmels graues Kleid!
Die Wolkenfetzen flattern
umher im matten Streit.
Und rote Feuerflammen
zieh’n zwischen ihnen hin;
Das nenn’ ich einen Morgen
so recht nach meinem Sinn!
Mein Herz sieht an dem Himmel
gemalt sein eig’nes Bild –
es ist nichts als der Winter,
der Winter, kalt und wild!
How the storm has torn
the grey mantle of heaven!
The wisps of cloud flutter
about, jostling feebly.
And tongues of red fire
flicker among them.
I reckon this a morning
to match my frame of mind!
My heart sees in the sky
its own painted portrait.
It is nothing but winter,
winter chill and savage.
the grey mantle of heaven!
The wisps of cloud flutter
about, jostling feebly.
And tongues of red fire
flicker among them.
I reckon this a morning
to match my frame of mind!
My heart sees in the sky
its own painted portrait.
It is nothing but winter,
winter chill and savage.
19. Täuschung
Ein Licht tanzt freundlich vor mir her,
ich folg’ ihm nach die Kreuz und Quer;
ich folg’ ihm gern und seh’s ihm an,
daß es verlockt den Wandersmann.
Ach! wer wie ich so elend ist,
gibt gern sich hin der bunten List,
die hinter Eis und Nacht und Graus
ihm weist ein helles, warmes Haus.
und eine liebe Seele drin –
nur Täuschung ist für mich Gewinn!
ich folg’ ihm nach die Kreuz und Quer;
ich folg’ ihm gern und seh’s ihm an,
daß es verlockt den Wandersmann.
Ach! wer wie ich so elend ist,
gibt gern sich hin der bunten List,
die hinter Eis und Nacht und Graus
ihm weist ein helles, warmes Haus.
und eine liebe Seele drin –
nur Täuschung ist für mich Gewinn!
A friendly light dances in front of me;
I follow it hither and thither.
Follow it gladly and watch its course
as it lures the traveler onward.
Ah, anybody as wretched as I
gladly falls for such colorful trickery
as, beyond ice and night and misery,
it shows him a cheerful, warm house,
and within it a soul dear to him—
my only success is in pretence!
I follow it hither and thither.
Follow it gladly and watch its course
as it lures the traveler onward.
Ah, anybody as wretched as I
gladly falls for such colorful trickery
as, beyond ice and night and misery,
it shows him a cheerful, warm house,
and within it a soul dear to him—
my only success is in pretence!
20. Der Wegweiser
Was vermeid’ ich denn die Wege,
wo die ander’n Wand’rer gehn,
suche mir versteckte Stege
durch verschneite Felsenhöh’n?
Habe ja doch nichts begangen,
daß ich Menschen sollte scheu’n, –
welch ein törichtes Verlangen
treibt mich in die Wüstenei’n?
Weiser stehen auf den Strassen,
weisen auf die Städte zu,
und ich wand’re sonder Maßen
ohne Ruh’ und suche Ruh’.
Einen Weiser seh’ ich stehen
unverrückt vor meinem Blick;
eine Straße muß ich gehen,
die noch keiner ging zurück.
wo die ander’n Wand’rer gehn,
suche mir versteckte Stege
durch verschneite Felsenhöh’n?
Habe ja doch nichts begangen,
daß ich Menschen sollte scheu’n, –
welch ein törichtes Verlangen
treibt mich in die Wüstenei’n?
Weiser stehen auf den Strassen,
weisen auf die Städte zu,
und ich wand’re sonder Maßen
ohne Ruh’ und suche Ruh’.
Einen Weiser seh’ ich stehen
unverrückt vor meinem Blick;
eine Straße muß ich gehen,
die noch keiner ging zurück.
Why do I pass the highways by
that other travelers take,
to seek out hidden tracks
through snowbound rocky heights?
I have done no wrong
that I should shun mankind.
What senseless craving
drives me into the wilderness?
Signposts stand on the roads,
point towards towns.
Yet I wander on and on,
unresting, in search of rest.
One signpost I see stand there,
steadfast before my gaze.
One road I must travel
by which no-one ever came back.
that other travelers take,
to seek out hidden tracks
through snowbound rocky heights?
I have done no wrong
that I should shun mankind.
What senseless craving
drives me into the wilderness?
Signposts stand on the roads,
point towards towns.
Yet I wander on and on,
unresting, in search of rest.
One signpost I see stand there,
steadfast before my gaze.
One road I must travel
by which no-one ever came back.
21. Das Wirtshaus
Auf einen Totenacker
hat mich mein Weg gebracht;
Allhier will ich einkehren,
hab’ ich bei mir gedacht.
Ihr grünen Totenkränze
könnt wohl die Zeichen sein,
die müde Wand’rer laden
ins kühle Wirtshaus ein.
Sind denn in diesem Hause
die Kammern all’ besetzt?
Bin matt zum Niedersinken,
bin tödlich schwer verletzt.
O unbarmherz’ge Schenke,
doch weisest du mich ab?
Nun weiter denn, nur weiter,
mein treuer Wanderstab!
hat mich mein Weg gebracht;
Allhier will ich einkehren,
hab’ ich bei mir gedacht.
Ihr grünen Totenkränze
könnt wohl die Zeichen sein,
die müde Wand’rer laden
ins kühle Wirtshaus ein.
Sind denn in diesem Hause
die Kammern all’ besetzt?
Bin matt zum Niedersinken,
bin tödlich schwer verletzt.
O unbarmherz’ge Schenke,
doch weisest du mich ab?
Nun weiter denn, nur weiter,
mein treuer Wanderstab!
To a graveyard
my path has brought me.
Here I will lodge,
I thought to myself.
You verdant funeral wreaths
could well be signs
that invite weary travelers
into the cool inn.
But in this house are
the rooms all occupied?
I am tired enough to drop,
sick unto death.
Pitiless tavern,
do you turn me away?
Then onward, lead me onward,
my trusty staff!
my path has brought me.
Here I will lodge,
I thought to myself.
You verdant funeral wreaths
could well be signs
that invite weary travelers
into the cool inn.
But in this house are
the rooms all occupied?
I am tired enough to drop,
sick unto death.
Pitiless tavern,
do you turn me away?
Then onward, lead me onward,
my trusty staff!
22. Mut!
Fliegt der Schnee mir ins Gesicht,
schüttl’ ich ihn herunter.
Wenn mein Herz im Busen spricht,
sing’ ich hell und munter.
Höre nicht, was es mir sagt,
habe keine Ohren;
fühle nicht, was es mir klagt,
Klagen ist für Toren.
Lustig in die Welt hinein
gegen Wind und Wetter!
Will kein Gott auf Erden sein,
sind wir selber Götter!
schüttl’ ich ihn herunter.
Wenn mein Herz im Busen spricht,
sing’ ich hell und munter.
Höre nicht, was es mir sagt,
habe keine Ohren;
fühle nicht, was es mir klagt,
Klagen ist für Toren.
Lustig in die Welt hinein
gegen Wind und Wetter!
Will kein Gott auf Erden sein,
sind wir selber Götter!
When the snow flies in my face,
I brush it away;
when my heart exclaims in my breast,
I sing bright and cheery.
Don’t hear what it tells me,
have no ears for that,
don’t feel its complaining—
complaining is for fools.
Merrily off into the world,
spite all wind and weather!
If we can’t have gods on earth,
we are gods ourselves.
I brush it away;
when my heart exclaims in my breast,
I sing bright and cheery.
Don’t hear what it tells me,
have no ears for that,
don’t feel its complaining—
complaining is for fools.
Merrily off into the world,
spite all wind and weather!
If we can’t have gods on earth,
we are gods ourselves.
23. Die Nebensonnen
Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n,
hab’ lang und fest sie angeseh’n;
und sie auch standen da so stier,
als könnten sie nicht weg von mir.
Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!
Schaut Andren doch ins Angesicht!
Ja, neulich hatt’ ich auch wohl drei;
nun sind hinab die besten zwei.
Ging nur die dritt’ erst hinterdrein!
Im Dunkeln wird mir wohler sein.
hab’ lang und fest sie angeseh’n;
und sie auch standen da so stier,
als könnten sie nicht weg von mir.
Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!
Schaut Andren doch ins Angesicht!
Ja, neulich hatt’ ich auch wohl drei;
nun sind hinab die besten zwei.
Ging nur die dritt’ erst hinterdrein!
Im Dunkeln wird mir wohler sein.
I saw three suns stand in the sky.
I watched them long and fixedly.
And they stood there as blank and bright
as if they would not leave my sight.
Alas, you cannot be my suns!
Turn then, and gaze at other ones!
Not long ago I’d three of my own;
but now the best two have gone down.
Would that the third might disappear!
In darkness I would better fare.
I watched them long and fixedly.
And they stood there as blank and bright
as if they would not leave my sight.
Alas, you cannot be my suns!
Turn then, and gaze at other ones!
Not long ago I’d three of my own;
but now the best two have gone down.
Would that the third might disappear!
In darkness I would better fare.
24. Der Leiermann
Drüben hinterm Dorfe
steht ein Leiermann
und mit starren Fingern
dreht er, was er kann.
Barfuß auf dem Eise
wankt er hin und her
und sein kleiner Teller
bleibt ihm immer leer.
Keiner mag ihn hören,
keiner sieht ihn an,
und die Hunde knurren
um den alten Mann.
Und er läßt es gehen
alles, wie es will,
dreht und seine Leier
steht ihm nimmer still.
Wunderlicher Alter,
soll ich mit dir geh’n?
Willst zu meinen Liedern
deine Leier dreh’n?
steht ein Leiermann
und mit starren Fingern
dreht er, was er kann.
Barfuß auf dem Eise
wankt er hin und her
und sein kleiner Teller
bleibt ihm immer leer.
Keiner mag ihn hören,
keiner sieht ihn an,
und die Hunde knurren
um den alten Mann.
Und er läßt es gehen
alles, wie es will,
dreht und seine Leier
steht ihm nimmer still.
Wunderlicher Alter,
soll ich mit dir geh’n?
Willst zu meinen Liedern
deine Leier dreh’n?
Just beyond the village
stands a hurdy-gurdy man,
and with numb fingers
he plays as best he can.
Barefoot on the ice
he totters to and fro,
and his little plate
has no reward to show.
No-one wants to listen,
no-one takes a scan,
and the dogs all growl
around the aged man.
And he lets it happen,
as it always will,
grinds his hurdy-gurdy;
it is never still.
Curious old fellow,
shall I go with you?
When I sing my songs,
will you play your hurdy-gurdy too?
stands a hurdy-gurdy man,
and with numb fingers
he plays as best he can.
Barefoot on the ice
he totters to and fro,
and his little plate
has no reward to show.
No-one wants to listen,
no-one takes a scan,
and the dogs all growl
around the aged man.
And he lets it happen,
as it always will,
grinds his hurdy-gurdy;
it is never still.
Curious old fellow,
shall I go with you?
When I sing my songs,
will you play your hurdy-gurdy too?